Morgens auf dem Weg zur Arbeit schnell noch einen Kaffee trinken – mit dem Coffee to Go kein Problem. Mit rund 2,9 Milliarden Wegwerfbechern und 1,3 Milliarden Deckeln pro Jahr in Deutschland (Quelle: Studie des Umweltbundesamtes im Mai 2019) verursachte der Kaffee zum Mitnehmen bisher allerdings eine bedenkliche Müllflut und unnötige Ressourcenbelastung. Als sinnvolle Alternative gelten Bambusbecher. Wer umweltfreundlich und nachhaltig leben möchte, muss bald aber wahrscheinlich umdenken. Denn der Genuss aus den wiederverwertbaren Bechern kann gesundheitsschädlich sein, wie Stiftung Warentest jetzt herausfand.
Reiner Bambus als Rohstoff für den Coffee to Go Becher? Das klingt gut und verspricht eigentlich eine gute Ökobilanz. Mit Werbeaussagen wie „nachwachsender Rohstoff“, „biologisch abbaubar“ oder „umweltfreundlich“ werben Bäckereien, Discounter und Designläden daher mit Bambusbechern als sinnvolle Alternative, die dazu, mit schicken Designs versehen, auch noch gut aussieht.
Doch die Alternative hat einen Haken, wie ein Test der Stiftung Warentest jetzt ergab. Denn neben dem natürlichen Rohstoff befand sich in allen getesteten Bechern auch Melaminharz. Der Kunststoff steht im Verdacht, die Haut, Augen und Atemwege zu reizen und Krebs im Nasen-Rachenraum zu verursachen.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) warnt daher jetzt vor dem Gebrauch von Bambusbechern und fordert sogar ein Verbot der Mehrweg-Becher mit Kunststoffanteil. Grundsätzlich müsse es darüber hinaus bereits bei der Einfuhr von Bambusgeschirr zukünftig verstärkt Kontrollen geben, fordert vzbf-Vorstand Klaus Müller. Denn „es ist nicht das erste Mal, dass Bambuskaffeebecher negativ auffallen“, so Müller.