Die Zauberer von OOhh
Der Weg des geringsten Widerstands war noch nie der ihre, sagt Susanne Lübech, die kreative Seele hinter der OOhh Kollektion von Lübech Living im dänischen Aalborg. "Wenn wir auf umweltfreundliche Weise entwickeln und produzieren können, dann müssen wir das auch tun." Und sie machen es vor: seit der Gründung von Lübech-Living im Jahr 2006 folgt man in der kleinen dänischen Manufaktur einem Motto, das auch schon andere Kreative wie z.B. Woody Allen erfolgreich machte: Es anders zu machen als andere, den Beweis anzutreten, das nicht Wegwerfen, sondern Wiederverwenden und Upcycling ein Königsweg zur Erhaltung eines lebenswerten Planeten ist.
Ausgedient als Produkt? Von wegen
Egal, ob Geschenke, Töpfe, Mode oder Wohn-Accessoires, alles, was das Haus von Susanne und Søren Lübech verlässt, ist entweder in der Natur gewachsen oder diente in einem früheren Leben schon einem anderen Zweck. So wie das Aluminium aus ausrangierten Waschmaschinen, die Mahagoni-Reste von der Möbelindustrie Sri Lankas oder das Kurudu Holz, ein Rest von der Zimtproduktion auf der Insel, das dort von einheimischen Frauen zu neuen Ehren und umweltfreundlichen Produkten verarbeitet werden.
Ob in Sri Lanka oder im heimischen Dänemark: Jedes Stück hat eine Geschichte, jeder Blumentopf, jeder Schmuck ist ein Recycing Unikat, da handgemacht. Mehr als 200 Frauen Sri Lankas, außer dem tropisch heißen Klima nicht eben auf der Sonnenseite der Welt im Einsatz, werden so wie es unter (Geschäfts)Freunden üblich ist, verlässlich beschäftigt und gerecht bezahlt. Jede Frau erhält den immer gleich hohen Lohn für ihr Produkt, egal wie viele Töpfe sie neben ihrer sonstigen Hausarbeit schafft. Mengenrabatte würden Susanne und Søren von ihren internationalen Partnerinnen niemals fordern. Sozialverträglich nennt man diese humane Haltung heute, früher hätte man von internationaler Solidarität gesprochen, noch viel früher von Nächstenliebe.
Recyceltes upgecycelt
So wird zum Beispiel die Oohh-Kollektion der dänischen Handwerker und Künstler komplett aus recycelten Materialien hergestellt. Das Papier zum Beispiel, oder das "Eco-Felt", ein Rohstoff mit einem Filz-Look, wird vollständig gewonnen aus weggeworfenen Plastikflaschen und recycelten Kunsttofftaschen. Die Wandung der Töpfe und Vasen besteht aus Sand, Sägemehl, Zement und anderen Restmaterialien, das Innere wird mit natürlichem Latex versiegelt, Chemikalien und Lacke bleiben außen vor. Fertig ist ein garantiert wasserdichtes Gefäß, dem man ob seiner schlichten und minimalistischen Ästhetik seine Herkunft nicht mehr ansieht.
Sie machen es anders in Aalborg, und deshalb sieht die Kollektion von Søren und Susanne auch anders aus als das meiste, was man in den Schütten der Lädchen und Shops zwischen Fastfood und Billigjeans der Fußgängerzonen üblicherweise antrifft. Schlichte Eleganz verbindet sich mit anspruchsvollem Understatement, ökologisch-nachhaltige Produkte mit dänischem Design. Überraschend, begeisternd und inspirierend, geboren aus gutem Karma.











