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Was bedeutet GOTS zertifiziert?

GOTS-zertifiziert – was bedeutet das für Textilien?

Wie die GOTS-Zertifizierung beim nachhaltigen Kauf hilft

Es gibt unzählige Siegel, die helfen sollen, nachhaltige Kaufentscheidungen zu treffen. Ein Beispiel ist das GOTS-Siegel und -Lizenzierungssystem. Das GOTS-Siegel ist ein unabhängiges Prüfsiegel, das auf den wichtigsten Absatzmärkten der Welt anerkannt ist. Was es bedeutet, wenn Sie Kleidung mit diesem Siegel finden, erfahren Sie hier.

 

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Kurz erklärt: Was steckt hinter GOTS?

GOTS steht für Global Organic Textile Standard. Die GOTS-Zertifizierung ist ein Standard für die Verarbeitung von Textilien aus biologisch erzeugten Naturfasern. Ist ein Produkt GOTS-zertifiziert, entspricht es hohen umwelttechnischen und sozialen Anforderungen auf der gesamten Produktionskette.



Global Organic Textile Standard (GOTS) im Detail

TowelScarf-HIGHGOTS-zertifizierte Produkte müssen mindestens 95 % natürliche Bio-Fasern enthalten. Der strenge Standard deckt die gesamte Wertschöpfungskette ab: vom nachhaltigen Anbau über die umweltfreundliche und sozial verantwortliche Herstellung bis zu Kennzeichnung und Verpackung. Dabei sind diese 4 Bereiche für die GOTS-Zertifizierung wichtig:

  1. Biologisch abbaubare und unbedenkliche Farbstoffe, Prozesschemikalien und Hilfsstoffe. Die Veredelungsbetriebe müssen nachweisen, dass sie eine Kläranlage verwenden. Faserproduzenten wirtschaften nach den jeweiligen nationalen Richtlinien für die ökologische Landwirtschaft.

  2. Bio-Materialien müssen klar gekennzeichnet sein. Sie müssen außerdem während der gesamten Produktionskette von konventionellen Fasern getrennt werden, damit es keine Verwechslungen oder Verunreinigungen gibt.

  3. Das fertige Produkt enthält kein(e)
  • Formaldehyd
  • Gentechnik
  • Nanopartikel
  • giftigen Schwermetalle
  • Chlorbleiche
  • aromatischen Lösungsmittel
  • PVC
  • Phthalate
  • Farbstoffe, die krebserregende Stoffe freisetzen

  1. Die Arbeiter auf allen Produktionsstufen werden nach den wichtigsten Normen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) behandelt. Um das zu sichern, verlangt GOTS regelmäßige Inspektionen vor Ort, von einer unabhängigen, akkreditierten Partei sowie entsprechende Zertifizierungen auf allen Ebenen der Lieferkette. Dazu gehören:
  • Keine Zwangsarbeit oder Kinderarbeit
  • Vereinigungsfreiheit und Recht auf Tarifverhandlungen
  • Sichere, saubere Arbeitsumgebung
  • Existenzsichernde Löhne
  • Freizeit und keine überlangen Arbeitszeiten

Die GOTS-Standards sind mittlerweile in der sechsten Version erschienen und sehr umfangreich aufgeschlüsselt. Hier erfahren Sie mehr über die GOTS-Standards.

Kurz erklärt: Der Unterschied zwischen Baumwolle und Bio-Baumwolle

Der reguläre Baumwollanbau beginnt oft mit gentechnisch verändertem Saatgut. Bio-Baumwolle wird hingegen aus natürlichem Saatgut hergestellt. Es werden keine Pestizide oder andere schädliche Chemikalien für Bio-Baumwolle verwendet. Ungeziefer wird stattdessen mit Insekten bekämpft, die die Schädlinge abtöten. Folglich sind Bio-Baumwollprodukte sicherer für die Haut. Der CO2-Verbrauch in der Produktion von Bio-Baumwolle ist niedriger, der konventionelle Baumwollanbau verbraucht sehr viel mehr Wasser als der Anbau von Bio-Baumwolle. Bio-Baumwolle ist auch eine Frage der Qualität: Sie ergibt hochwertigere und stärkere Garne als herkömmliche Baumwolle.

 

BIO-Baumwolle-fuer-handtuecherDamit die Baumwolle geerntet und daraus ein kuscheliges Handtuch wie das von The Organic Company entstehen kann, müssen Landwirte die Baumwollpflanzen zunächst ökologisch anbauen und pflegen. Die Baumwolle wächst als Strauch auf den Feldern und gehört wie der Hibiskus zu den Malvengewächsen. Es gibt diverse Baumwollarten, doch nur vier davon eignen sich zur Verarbeitung als Stoff. Baumwolle benötigt beim Anbau besondere Voraussetzungen: einen feuchten Boden und trockenes Wetter. Voraussetzungen, die nur in speziellen Gegenden wie Indien, Pakistan oder dem Süden der USA gegeben sind.

Etwa sechs Monate dauert dann die Wachstumsperiode nach dem Anbau. Zunächst entwickelt sich an der Baumwollpflanze eine gelbe Blüte. Aus dieser entstehen dann nach etwa 50 Tagen die Baumwollfrüchte. Diese kapselartigen Früchte springen bei der Reifung auf und ein Bausch aus Baumwollfäden quillt heraus. Dieser ist dann bereit zur Ernte. Die Baumwollpflanzen reifen sehr uneinheitlich. Dadurch sind mehrmalige Erntedurchgänge notwendig. Es kann dann schon mal vorkommen, dass von der Saat bis zum Ende der Ernte neun Monate vergehen.

 

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Der Umgang mit dem Boden beim GOTS

Der GOTS zertifiziert nur Baumwolle, die nach einem Standard der Internationalen Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen (IFOAM) als ökologisch oder ökologisch in der Umstellung zertifiziert ist. Das kann zum Beispiel sein:


Die Zertifizierungsstelle muss eine gültige und anerkannte Akkreditierung für den jeweiligen Standard haben. Anerkannte Akkreditierungen sind nach ISO 17065 die NOP-Akkreditierung, die IFOAM-Akkreditierung und die IFOAM-Global-Organic-System-Akkreditierung.

 

TheOrganicCompany-Big_Bags-2013-WEBDer Umgang mit Pestiziden bei GOTS

Die Baumwollpflanze ist besonders anfällig für Schädlinge. Keine andere Nutzpflanze behandeln Landwirte so stark mit Pestiziden, Düngemitteln und Entlaubungsmitteln wie die Baumwollpflanze. Das hat Folgen: Etwa zehn Prozent der jährlich weltweit 2,5 Millionen Tonnen Pestizide landen auf Baumwollfeldern. Das belastet nicht nur die Umwelt in den Anbauländern. Die Pestizide reichern sich zum Teil in der weiterverarbeiteten Faser an. Dadurch ist es ebenfalls gefährlich für Bauern, Erntehelfer und Arbeiter in der Produktionskette, die Kontakt mit den Baumwollfasern haben. Nicht zuletzt können Pestizidrückstände auch in den gefertigten Textilfasern nachgewiesen werden.

 

GOTS-zertifizierte Baumwolle: Ernte

Baumwolle wird entweder von Hand oder mit speziellen Maschinen geerntet. Der Nachteil der Maschinen ist dabei, dass diese nicht sehr sorgsam und pfleglich mit den zarten Baumwollfasern umgehen. Daher ist handgepflückte Baumwolle qualitativ wertvoller und nachhaltiger. Denn der Einsatz von Maschinen erfordert Ressourcen (zum Beispiel Kraftstoff), die Erntehelfer beim Pflücken per Hand einsparen. Es entstehen Arbeitsplätze in den Anbauländern – dank GOTS sind das Arbeitsplätze, die Existenzen sichern und Menschen aus der Armut heben.

 

GOTS-zertifizierte Baumwolle: Verarbeitung

Ist die Baumwolle schließlich geerntet, wird sie zum Nachreifen und Trocknen gelagert. Erntehelfer entfernen daraufhin Samenkörner, Blätter und Pflanzenreste. Die aus der Baumwolle produzierten Handtücher und Bademäntel sollen genügend Feuchtigkeit aufnehmen können. Daher wird die Wachsschicht auf den Fasern entfernt. Jetzt sind die zu Ballen gebündelten Fasern bereit für die Weiterverarbeitung in den Spinnereien. Dort werden sie kardiert, die Fasern also gekämmt und damit für das Spinnen vorbereitet. In diesem Schritt entsteht das Baumwollgarn. Arbeiter färben in Webereien das Baumwollgarn zum Teil ein und weben es schließlich zu Stoffen. Die Manufaktur The Organic Company hat zum Beispiel ihre gesamte Textilproduktion auf die umweltfreundliche und gesunde Bio-Baumwolle ausgerichtet.

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 GOTS gilt als „Goldstandard“ für nachhaltige Baumwoll-Textilien. Bio-Baumwolle heißt sonst oft: nur die Fasern sind aus Bio-Anbau. Aber nur wenn der gesamte Vorgang nachhaltig ist, erhält ein Produkt das GOTS-Siegel.

 

Der Umgang mit (Ab-)Wasser bei GOTS

Abwasser aus sogenannten Nassbehandlungsanlagen müssen in einer Abwasserbehandlungsanlage behandelt werden, bevor sie in die Umwelt gelangen. Die Abwassereinleitungen in die Umwelt dürfen einen Grenzwert pro Einheit verarbeitete Textilien nicht überschreiten, der mittels des CSB (Chemischer Sauerstoffbedarf) gemessen wird. Das Unternehmen muss außerdem in regelmäßigen Abständen Abwasseranalysen durchführen und dokumentieren. Die Hersteller müssen vollständig aufzeichnen, wie und wo sie Chemikalien produzieren, Energie und Wasser verbrauchen und Abwasserbehandlungen vornehmen und wie viel von alledem anfällt. Auch die sachgerechte Entsorgung von Schlamm muss nachgewiesen werden. Insbesondere messen und überwachen sie kontinuierlich die Abwassertemperatur, den pH-Wert des Abwassers und die Sedimentmengen.

Der Umgang mit Müll bei GOTS-zertifizierten Herstellern


Wer GOTS-zertifizierte Produkte herstellt, darf keine Abfälle vor Ort verbrennen oder unkontrolliert ablagern. Weitere Beispiele, wie detailliert die GOTS-Zertifizierung ist:

  • Der Einzelhandel darf für die Verpackung von GOTS-Produkten keine Einweg-Kunststoffbügel nutzen.

  • Bei GOTS-Produkten mit vollständiger GOTS-Kennzeichnung muss sichergestellt sein, dass die Produkte nicht vertauscht werden können.

  • Synthetisches Verpackungsmaterial darf keine chlorierten Kunststoffe (z. B. PVC) enthalten.

  • Papier und Pappe, die als Verpackungsmaterial für GOTS-Produkte genutzt werden, müssen recycelt werden oder nach einem Programm zertifiziert sein, das die Einhaltung der Grundsätze der nachhaltigen Forstwirtschaft nachweist.

  • Textilfasermaterialien für Verpackungen müssen strenge Bedingungen erfüllen.

 

Regelmäßige Kontrollen garantieren GOTS-Qualität

Unabhängige Zertifizierer führen in den Produktionsstätten regelmäßige Inspektionen durch. Dadurch kann Ihnen das GOTS-Siegel garantieren, dass die Produktion nachhaltig verläuft und die GOTS-zertifizierten Produkte ökologisch und qualitativ sind. Zertifizierer kontrollieren jeden Schritt der Textilherstellung und jede Stufe der Produktion, bevor ein Produkt das GOTS-Zertifikat erhält. Jedes Unternehmen erhält eine Lizenznummer, sobald es GOTS-zertifiziert ist. Um sicherzugehen, können Sie in der GOTS-Datenbank überprüfen, ob das zertifizierte Unternehmen gelistet ist.

 

Für GOTS-zertifizierte Produkte schauen Sie im Kontor 1710 vorbei. Viel Spaß beim Stöbern!